Am Rixona-Standort Oostrum läuft aktuell ein umfassender Umbau. Die Verarbeitungskapazität wird dabei von 40 auf 60 Tonnen pro Stunde angehoben. Der „Laden“ bleibt während der Arbeiten geöffnet. Dafür ist natürlich etwas Improvisation erforderlich.

„Das hier ist unser Provisorium“, erklärt Henri Peeters, Teamleiter für die Kartoffelannahme bei Aviko Rixona in Venray. Er meint damit den provisorischen Standort für die Annahme und die Trockenreinigung der Kartoffeln für die Granulatproduktion. Peeters ist mitverantwortlich für den Neubau einer großen Halle, in der künftig alle Prozesse stattfinden, die vor der Verarbeitung der Kartoffeln erfolgen müssen. „Zurzeit gibt es dafür noch mehrere Standorte, die über das Betriebsgelände verteilt sind“, berichtet Peeters. „Wenn der Neubau fertig ist, verfügen wir nicht nur über eine erheblich höhere Kapazität, sondern die Prozesse sind dann auch besser aufeinander abgestimmt. Die Logistik hier wird einen großen Schritt vorwärts machen. Diese neue Halle ist Teil einer ganzen Reihe von Erweiterungsprojekten. Deshalb haben wir uns ganz bewusst für einen Neubau entschieden. Die alten Gebäude für die Annahme werden saniert und es entsteht dort ein ganz neues Gebäude. Unsere Arbeit läuft während des Umbaus weiter, und das stellt uns vor viele Herausforderungen. Bis die neue Kartoffelannahme fertig ist, müssen wir eben improvisieren.“

Moderne Reinigung

Peeters zufolge bringt der Neubau für die Annahme viele wichtige Verbesserungen mit sich. Das beginnt bereits beim Wiegen der Lastwagen. Hierfür werden zwei neue Brückenwaagen installiert. Investitionen in automatisierte Lösungen sorgen dafür, dass die Fahrer das Wiegen künftig eigenständig erledigen können. Auch das Lager an der Annahmeseite wird komplett erneuert. Der neue Bunkerblock bietet Platz für 1400 Tonnen. „Bisher wird ein Teil der Lieferungen vorübergehend in Trailern gelagert“, erzählt Peeters. „Wir müssen die Fahrer dann bitten, die Wagen auf dem Gelände hin und her zu fahren. Wenn der Neubau erst fertig ist, ist diese Trailerlagerung Geschichte.“

Moderne Techniken

In Zukunft werden bei der Reinigung modernste Techniken zum Einsatz kommen. Zu diesem Zweck wurde der Lieferant DT Dijkstra als Partner ins Boot geholt. Die komplette Linie umfasst Maschinen für die Annahme, die Trockenreinigung, das industrielle Waschen, das Trocknen und die Lagerung. „Wir haben uns vor allem nach Neuheiten auf dem Reinigungsmarkt umgesehen“, berichtet Peeters. „Bei der Reinigung haben wir bald viel mehr Möglichkeiten. Es könnte sich sogar die aussortierte Menge verringern. Das wissen wir aber erst, wenn die gesamte Annahmeanlage in Betrieb ist.“

Der „Laden“ bleibt geöffnet

Ende Mai wird mit dem Abbruch des alten Annahmegebäudes begonnen. Geplant ist, dass der Testbetrieb der neuen Annahmeanlage und der neuen Schällinie, die bereits installiert wurde, noch vor der Sommerpause 2022 beginnen soll. Anschließend werden während des jährlichen Produktionsstopps die Anschlüsse an die Produktionslinien realisiert. Beim Neustart des Werks im August 2022 sollen die neuen Anlagen dann vollständig in Betrieb sein. Dazu Peeters: „Da wir in der Zwischenzeit mit einer provisorischen Annahmeanlage arbeiten, ist unsere Tagesmenge so lange etwas geringer und wir haben von sechs auf sieben Tage Anlieferung umgestellt. So können wir die Verarbeitungskapazität aufrechterhalten. Der Laden läuft also weiter. Wir setzen alles daran, dass alle Beteiligten so gut wie möglich weiterarbeiten können. Das alles wurde ausführlich mit den Erzeugern besprochen und wir sind sehr zuversichtlich.“